Warum wir essen wie wir essen
Warum wir essen wie wir essen
In den heutigen „postfaktischen“ Zeiten ist auch in der Ernährungswissenschaft angekommen, dass unser Essalltag sich nicht von Nährwerttabellen beeindrucken lässt.
Auf dem 20. Heidelberger Ernährungsforum fand ein reger interdisziplinärer Austausch rund um die Esskultur statt. Es ging darum die Essbiographie zu beleuchten, herauszufinden „warum wir essen wie wir essen“. So wurde festgestellt, dass unser ganz persönlicher Lebenslauf, mit all seinen Höhen und Tiefen unser Essverhalten bestimmt. Jeder Einzelne von uns bringt alles was er erlebt in seinen persönlichen Sinnzusammenhang, so entsteht unser individuelles Webmuster (biographischer Eigensinn), die ganz persönliche Wahrheit.
Gesund zu essen heißt nicht nur Kalorien zählen, mit dem Essen nähren wir auch unsere Seele, erleben uns als soziales Wesen, können ökologische, politische, ja auch religiöse Sichtweisen zum Ausdruck bringen.
Essen ist mehr als nur eine schnelle, bequeme, reine Nahrungsaufnahme zur Versorgung des Körpers mit Brennstoffen.
Mich haben diese zwei Tage in Heidelberg sehr beeindruckt und veranlassen mich dazu in Zukunft noch mehr hinter die Kulissen des Essverhaltens zu schauen. Essen ist identitätsstiftend und das auf eine sehr genussvolle Art!